Jedoch ist der Begriff „Störfall“ ein durchaus üblicherweise angewandter Begriff im Zusammenhang mit technischen Vorfällen in einem Krematorium, siehe hierzu auch:
http://files.krematorium-trofaiach.webnode.at/200000112-d2222d31bb/Newsletter_Mai2012.pdf
Einmal begonnene Einäscherungen dürfen aus Pietätsgründen nicht unterbrochen werden. So werden zum Schutz der technischen Anlagen (!!!) und nicht des Menschen im Störfall die sogenannten „Bypass“-Klappen geöffnet, um etwa eine Überhitzung der Filter und der Kamine zu verhindern.
Das Ergebnis: Giftige Rauchgase werden ungefiltert und ungereinigt über Sonderöffnungen direkt in die Umgebung geblasen (Problem z.B. in einer Studie zum Stand der Technik von Prof. Raupenstrauch hingewiesen)!
Immer wieder wird in den Medien über die zahlreichen Störfälle in Krematorien mit Austritt ungereinigter Rauchgase dokumentiert:
- Graz, Österreich, 2012 mit Personengefährung
Am 13.4.2012 brach im Grazer Krematorium durch Überhitzung in der Filteranlage ein Feuer aus. Die Löscharbeiten erwiesen sich als äußerst schwierig, da die Gefahr der unkontrollierten Sauerstoffzufuhr und Verpuffung bestand. Der Betrieb des ersten Ofens musste bis auf weiteres eingestellt werden. Auf gesundheitliche Gefährdungen der Einsatzkräfte wurde im Artikel nicht eingegangen. (Kronen Zeitung)
- Seewen, Schweiz, 2012 mit Gesundheitsgefährdung
200 Kilogramm-Leiche löst Flammeninferno in Krematorium aus: In Seewen kam es am 20.4.2012 zum Brand im örtlichen Krematorium. Grund dafür war die Verbrennung eines 200kg Leichnams, obwohl die Verbrennungsanlage nur für Verbrennungen von Leichen mit einem Maximalgewicht von 130kg ausgelegt ist. Durch den zu hohen Fettanteil der Leiche verbrannte diese wie eine Fackel. Durch die extrem hohe Temperatur schaltete sich die Rauchgas-Reinigungsanlage automatisch ab, die Flammen beschädigten Kabel und die Ventilationssteuerung, schwarzer Rauch stieg auf. (http://www.blick.ch)
- Hameln, Deutschland, 2012 mit Umwelteinwirkungen
Brand in Krematorium – Betrieb vorläufig eingestellt: Ein Brand im Krematorium Hameln am Friedhof Wehl richtete erheblichen Sachschaden an. Während eines Verbrennungsvorgangs hatten heiße Abgase Ablagerungen in den Abluftkanälen und im Schornstein in Brand gesetzt. Der Kanal im Übergangsbereich von der Anlage in den Schornstein war an mehreren Stellen bereits durchgebrannt. Die Feuerwehr Hameln stellte in einem mehrstündigen Einsatz den Brandschutz sicher und ließ den Schornstein kontrolliert ausbrennen. Das Krematorium musste mehrere Tage den Betrieb einstellen. (http://www.dewezet.de)
- Kempten, Deutschland, 2009 mit schwer kalkulierbaren Risiken f. Einsatzkräfte
- Mannheim, Deutschland, 2009 mit schwer kalkulierbaren Risiken f. Einsatzkräfte
- Hamburg, Deutschland, 2008 mit Kontaminationen durch giftige Stäube
Diese Aufzählung ist folgender Veröffentlichung entnommen:
http://files.krematorium-trofaiach.webnode.at/200000112-d2222d31bb/Newsletter_Mai2012.pdf
Eine ausführliche Dokumentation (12 Seiten) bekannter Krematoriums-Störfälle der letzten Jahre kann nach Aussage der genannten Quelle auf Anfrage von Dr. Christian Weiß bezogen werden (weissc@unileoben.ac.at).