Selbstverständlich ist die Durchführung des Bürgerentscheids „schwierig“ für den Bürgermeister Peter Kloo und seine Verwaltung, wenn sich die Gegner des geplanten Krematoriums informieren und berechtigte Sorgen äußern. Im Internet ist für jeden Interessierten völlig problemlos und ohne nennenswerten Aufwand nachzulesen, was andernorts an Störfällen passiert ist und immer noch passiert! Diese Bedenken der Bürger als „Argumentationen mit Halbwissen“ abzutun, ist in meinen Augen sehr leichtfertig und der Sache alles andere als dienlich.

Aus reinem Machtkalkül spaltet der Bürgermeister seine Bürgerschaft.

Seit der Gründung der „Pro“-Initiative kochen die Emotionen, vor allem in den sozialen Medien, erst recht hoch. Teilweise werden da scharfe Geschütze gegeneinander hochgefahren. Da war der Informationsabend, oder sollte man eher sagen „Werbeabend“, im Mareis-Saal Ende Juni doch fast harmlos dagegen.

Ein „echter“ Bürgermeister wäre in der Lage, zu erkennen, dass ein guter Teil der Bevölkerung große Angst vor dieser Anlage hat. Er würde über das nötige Fingerspitzengefühl verfügen, neutral auf seine Bürger einzugehen und es allein schon deshalb vorziehen, auf ein paar Euro Gewerbesteuer zu verzichten.

In Voerde und in Xanten, um einmal Beispiele aus weiter entfernten Ortschaften zu nennen, wurden seinerzeit auch kein Krematorien gebaut.

Herr Kloo sagte im Interview: „Meine Existenz hängt nicht an meinem Beruf. Die Energie, die ich jetzt in das Amt investiere, kann ich auch Zuhause einsetzen – für die Familie. Und wenn mich die Wähler nicht noch einmal wählen, dann ist ein anderer an der Reihe.“

Sehr gute Idee, Herr Kloo! Legen Sie Ihr Amt nieder, verzichten Sie auf die vierte Periode als Bürgermeister und machen Sie den Weg frei für einen Nachfolger, der über die nötige Sensibilität verfügt!

Tanja Huber-Riediger