Bei unserer angemeldeten Fahrt mit der VHS ins Krematorium Traunstein mit 29 Teilnehmern, wurden wir durch eine – wie zu erwartend – gepflegte und saubere Anlage geführt. Es wurden uns die Filteranlage und die Ofenlinie gezeigt, bei der jeder der wollte auch einen Blick durch das Schauglas ins Feuer werfen konnte. Auf Nachfrage bezüglich der Bypässe wurde uns erklärt, dass im Falle einer Öffnung das gesamte Abgas ungefiltert ins Freie geleitet wird. Dieser Vorgang wird messtechnisch nicht erfasst. Laut verschiedenen Aussagen von Herrn Engmann kommt das in „unregelmäßigen Abständen“ vor. Die genaue Ursache ist nicht bekannt und kann auch nicht beeinflusst werden. Das heisst, dass wir Bürger in Kolbermoor auf „Unregelmässigkeiten“ gefasst sein müssen. Mit allen ungefilterten Giften in der Umgebung. Des Weiteren wurden wir auch zur Lagerstätte der Särge und der daneben befindlichen Urnenwand zur Abholung durch den Bestatter geführt. Dort schlug uns sofort ein Geruch entgegen, der eindeutig dem natürlichen Prozess der Sache geschuldet war. Selbst den Befürwortern des Krematoriums konnte man die Wahrnehmung an der „Nasenspitze“ ansehen. Uns wurde immer wieder unterstellt, dass es den Geruch nicht gibt, oder er von dem in der Nähe befindlichen Schlachthof kommt. Nun wurde das Gegenteil 29-fach bewiesen. Als wir damals im Juni vor Ort waren und den Geruch im Außenbereich der Anlage wahrgenommen haben, war es sehr heiß und alle Türen und Fenster standen auf. Dass der Geruch dann in die Umgebung dringt ist logisch. Auch durch die An- und Abfahrten mehrmals täglich müssen die großen Tore geöffnet werden. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass bei der Verabschiedung in der Aussegnungshalle dieser Geruch die Trauernden belastet.
Sabine Zirngast